Auf dem Industriemarkt findet derzeit eine Revolution statt. In der Vergangenheit brachten industrielle Revolutionen mehr Produktivität und Effizienz mit sich, unterstützt durch die Erfindung und kommerzielle Einbindung neuer Werkzeuge in die industrielle Produktion. Die aktuelle neue industrielle Revolution, auch als Industrie 4.0 bezeichnet, verspricht Produktivität in großem Maßstab, und zwar durch eine größere Konnektivität, die durch das industrielle Internet der Dinge (Industrial Internet of Things, IIoT) möglich wird.
Industrie 4.0 zeichnet sich durch mehr Konnektivität und mehr menschliche Interaktion mit Maschinen und Netzwerken aus. Mit diesen Vorteilen gehen jedoch auch größere Sicherheitsrisiken und neue Herausforderungen in Bezug auf die Sicherung von Groß- und Altsystemen einher.
Sicherheit in der Industrie: Wo liegen die Herausforderungen?
Durch die weitere Entwicklung des IIoT stehen Unternehmen bei der Sicherung ihrer IIoT-Infrastruktur vor immer größeren Herausforderungen. Von der Aktualisierung alter Systeme über die Einhaltung von Vorschriften und die Verwaltung von Lieferketten bis hin zur Bewältigung wachsender Sicherheitsbedrohungen – Unternehmen müssen einige Hindernisse überwinden, um die Sicherheit ihrer IoT-Netzwerke zu gewährleisten:
- Schwachstellen in Altsystemen und Netzwerken: Die Aktualisierung und Integration von Altsystemen in ein IoT-Ökosystem kann Sicherheitsrisiken bergen, da veraltete Systeme und Hardware anfälliger für ausgeklügelte Angriffe sind, die bei der Entwicklung dieser Systeme noch nicht berücksichtigt wurden. Schwachstellen in Altsystemen und Netzwerken müssen daher überwacht, regelmäßig aktualisiert und auf sichere Weise bereitgestellt werden, um eine dichte Sicherheitsinfrastruktur zu gewährleisten.
- Integration: Die Integration der Sicherheit in IoT-Ökosysteme stellt die Sicherheitsteams vor große Aufgaben. Industrielle IoT-Implementierungen sind aufgrund ihres Umfangs und ihrer Komplexität sehr anspruchsvoll. Sie erfordern umfassende Strategien zur Gewährleistung der Interoperabilität sowie einheitliche Verfahren für das Lebenszyklusmanagement von Identitäten, um sie vor Verstößen zu schützen.
- Lebenszyklusmanagement von Geräten: Angesichts der Komplexität von IIoT-Ökosystemen ist eine manuelle Sicherung von IoT-Geräten und -Infrastrukturen nicht mehr praktikabel. Stattdessen kann das automatisierte Lebenszyklusmanagement von Geräten für eine sichere IoT-Infrastruktur von entscheidender Bedeutung sein. Beim manuellen Lebenszyklusmanagement von Geräten erfolgt die Reaktion auf Sicherheitsschwachstellen verzögert. Und es kann Zeit und Ressourcen binden, die dann für andere Aufgaben und Projekte nicht mehr zur Verfügung stehen. Als Folge verringert sich die Produktivität.
- Datenschutz und Compliance: IIoT-Netzwerke übertragen extrem große Datenmengen. Die Teams, die für die Sicherheit des industriellen IoT zuständig sind, müssen sich an die komplexen Compliance-Vorschriften der Branche halten, um die Risiken und Folgen möglicher Verstöße zu minimieren. Altsysteme erschweren das noch zusätzlich, da sie nicht immer mit modernen Standards kompatibel sind.
- Risiken für die Lieferkette: Anfällige IIoT-Systeme können eine erhebliche Bedrohung für Lieferketten und Produktivität darstellen. Ein Sicherheitsverstoß könnte den Betrieb und damit die Produktivität völlig zum Erliegen bringen, Verbraucherdaten gefährden und erhebliche Geldstrafen nach sich ziehen. Außerdem können die Lieferketten mit ihren zahlreichen Komponenten, die gesichert werden müssen, auch selbst Teil der Herausforderung sein.
- Auswirkungen der KI: Da Cyberkriminelle zunehmend KI nutzen, müssen IoT-Sicherheitsteams dynamische Reaktionen auf die ständig neuen Angriffsmethoden auf IoT-Infrastrukturen entwickeln. Die immer ausgefeilteren KI-gestützten Bedrohungen führen zu einem stillen Wettrüsten zwischen den Kriminellen und den Sicherheitsteams, was die IIoT-Sicherheit weiter belastet.
Wie können führende Industrieunternehmen die Herausforderungen der IoT-Sicherheit meistern?
Eine starke Sicherheitsinfrastruktur und eine gute Planung können Unternehmen jedoch bei dem Schutz der industriellen IoT-Sicherheit unterstützen. Die Public Key Infrastructure (PKI) dient als Grundlage für die Beschaffung und Verwaltung der Zertifikate, die zur Sicherung von großen IIoT-Netzwerken erforderlich sind. Die Sicherheitsteams sollten verschiedene Maßnahmen berücksichtigen, um die Sicherheit ihres IoT-Ökosystems zu gewährleisten:
- PKI-Sicherheit: Die Implementierung einer PKI-Lösung hilft Unternehmen, ihr IoT-Ökosystem zu sichern, da sie die Authentifizierung von Geräten und Netzwerken, sichere Datenverschlüsselung und Geräteintegrität ermöglicht. PKI-Lösungen müssen von Anfang an in die IIoT-Sicherheitsinfrastrukturen integriert werden, um von der Herstellung bis zur Bereitstellung für sichere Geräteidentitäten zu sorgen. Das kann durch automatisierte Lösungen für die Registrierung von Geräten mit Admin-Kontrolle noch verstärkt werden, damit eindeutige Geräteidentitäten während ihres gesamten Lebenszyklus verwaltet werden können, einschließlich Auditing und Berichterstattung.
- Implementierung von Authentifizierung und Zugangskontrollen: Es ist wichtig, Authentifizierungs- und Zugangskontrollen für eindeutige Geräteidentitäten zu implementieren und auf den administrativen Zugang zu beschränken. Ein Grund ist, dass die zunehmende Nutzung der Cloud für IoT-Ökosysteme gespeicherte Daten Angriffsversuchen aussetzt. Zur Vermeidung von Verstößen müssen diese Daten verschlüsselt und durch Zugangskontrollen geschützt werden.
- Regelmäßige Systemaktualisierungen und Patches: Da Cyberangriffe durch den technologischen Fortschritt immer raffinierter werden, müssen zur Sicherung von IoT-Netzwerken und der Daten darin regelmäßig Netzwerk-Updates und Patches vorgenommen werden. Regelmäßige Patches sind besonders wichtig, um die Netzwerkschwachstellen von Altsystemen gegen moderne Cyberbedrohungen zu schützen.
- Regelmäßige Sicherheitsprüfungen: Die Durchführung regelmäßiger Sicherheitsüberprüfungen ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Sicherheitskonzepts, um bestehende Schwachstellen und Verfahren zur Reaktion auf Bedrohungen zu bewerten und Lösungen zur Stärkung der Sicherheit zu entwickeln. Dies gilt nicht zuletzt für das industrielle IoT, wo ein Sicherheitsverstoß erhebliche Auswirkungen auf Hersteller, Verbraucher, kritische Infrastrukturen und die industrielle Lieferkette sowie auf das Unternehmen, das dem Verstoß ausgesetzt ist, hat. Überprüfungen und Planungen im Bereich der Sicherheit sollten fortlaufend stattfinden und ständig weiterentwickelt werden. Nur dann ist es möglich, auf neue Bedrohungen zu reagieren, veraltete Infrastrukturen zu aktualisieren und Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern. Das gilt nicht nur für Planungsphasen oder jährliche Maßnahmen, sondern sollte eine ständige Aufgabe sein
- Schulung zur Mitarbeitersensibilisierung: Die Sensibilisierung der Mitarbeitenden ist ein wichtiger Aspekt beim Aufbau eines jeden Sicherheitskonzepts. Und ähnlich wie bei allgemeinen Sicherheitsüberprüfungen gilt das auch für IIoT-Sicherheitsinfrastrukturen. Viele Verstöße sind auf eine Kombination aus unzureichend überwachten Zugangskontrollen und mangelndem Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeitenden zurückzuführen. Solche Schulungen sollten von Anfang Teil eines gut strukturierten Sicherheitsplans sein, um das Risiko eines Verstoßes zu minimieren und eine schnelle, dynamische Reaktion zu gewährleisten, falls in einem Netzwerk Schwachstellen auftreten. Die Sensibilisierung der Mitarbeitenden ist besonders wichtig, wenn es um die Reaktion auf Angriffe wie Zero-Day-Schwachstellen geht
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Die Bedeutung der Absicherung des industriellen IoT
Um den Bedrohungen der Cybersicherheit entgegenzutreten und sie möglichst zu verhindern, ist eine branchenweite Zusammenarbeit erforderlich. Schwachstellen innerhalb eines Netzwerks können in Industriebereichen wie dem Lieferkettenmanagement und der kritischen Infrastruktur katastrophale Folgen haben.
Vereinfachtes Lebenszyklusmanagement von Identitäten mit IoT Edge Enroll
Die beste Methode, um die Ausnutzung von Schwachstellen zu verhindern, ist eine starke PKI-Sicherheitsinfrastruktur. PKI-basierte Sicherheitsmaßnahmen sind der beste Schutz von IoT-Netzwerken und -Anlagen und außerdem eine effiziente und skalierbare Lösung. Die Automatisierung der IoT-Sicherheit mit Identity Lifecycle Management-Plattformen reduziert auch die Belastung der Sicherheitsteams bei der Aktualisierung und Verwaltung von Schwachstellen und ermöglicht flexible Reaktionen auf Angriffe.