Die meisten Kleinunternehmen glauben, dass Angreifer es nur auf große Marken abgesehen haben und investieren daher nicht genug in die Sicherheit ihrer Websites.
Allerdings sind alle diese Websites gleichermaßen anfällig für Angriffe. Die von Kleinunternehmen sind jedoch besonders gefährdet, da sie nicht immer über die Ressourcen verfügen, um solche Probleme sofort anzugehen.
Tatsächlich bestätigen mehrere Nachrichtenberichte, dass die Zahl der Cyberangriffe auf die Websites von Kleinunternehmen zunimmt. Angreifer stehlen und missbrauchen sensible Nutzerdaten und Finanzinformationen der Unternehmen. Dies kann dem Ruf einer Marke schaden und sich auf ihr Geschäftsergebnis auswirken.
Wie können Marken also für die umfassende Sicherheit ihrer Website sorgen? Welche Sicherheitsmaßnahmen müssen sie ergreifen, um ihre Websites vor Angriffen zu schützen?
In diesem Beitrag geben wir sechs praktische Tipps für Kleinunternehmen, um ihre Websites vor Angreifern zu schützen.
1. Schützen Sie Ihre Unternehmenswebsite vor SQL-Injektion
SQL-Injektion (SQLi) ist eine auf bösartigem Code basierende Schwachstelle, durch die Angreifer auf sensible Daten in einer Datenbank zugreifen, sie lesen und manipulieren können.
Ein erfolgreicher SQLi-Angriff kann dazu führen, dass Kundenlisten unbefugt eingesehen und Informationen gelöscht werden. In einigen Fällen kann der Angreifer sich administrative Rechte für die Datenbank verschaffen.
Kleine Unternehmenswebsites, die SQL-Datenbanken wie Oracle, MySQL, SQL Server und andere verwenden, sind einem ernsthaften Risiko von SQL-Injektion-Angriffen ausgesetzt.
Hier ist ein beispielhafter Fall eines SQLi-Angriffs.
Im Juli 2021 griff eine Gruppe namens REvil rund 1500 Unternehmen an, die von Kaseya, einem IT-Softwareanbieter, verwaltet werden. Die Hacker nutzten die SQL-Schwachstelle ihrer Server aus, indem sie einen Befehl ausführten, der bösartige Updates bereitstellte.
Hier finden Sie Tipps, wie Sie Ihre Website vor SQLi-Angriffen schützen können.
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Häufige Scans durchführen: Scannen Sie Ihre Website regelmäßig, um Schwachstellen zu erkennen, zu bewerten und zu beheben. Verlassen Sie sich auf automatisierte Tools zum Scannen von Sicherheitslücken, z. B. OpenVAS und OpenSCAP.
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Privilegien einschränken: Beschränken Sie Benutzerrechte und den Zugriffs auf die Datenbank und ihre Komponenten. Das kann es Angreifern erschweren, auf Ihre sensiblen Daten zuzugreifen.
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Parametrisierte Abfrage einbeziehen: Damit können Unternehmen Parameter in eine SQL-Abfrage einsetzen, anstatt einen konstanten Wert zu verwenden.
Sehen Sie dazu die folgende Abfrage.
So wird die Abfrage in der parametrisierten Form aussehen.
Die Implementierung von parametrisierten Abfragen kann Ihre Website vor SQL-Injektion-Angriffen schützen.
2. Nutzen Sie Schutzschilder gegen XSS-Angriffe
XSS-Angriffe, auch Cross-Site-Scripting genannt, treten auf, wenn Cyberkriminelle in vertrauenswürdige Websites bösartige Skripte einfügen. Die Angreifer verwenden in der Regel eine Webanwendung, um bösartigen Code einzuschleusen (browser-seitiges Skriptformular).
Ein XSS-Angriff war erfolgreich, wenn Daten über eine nicht vertrauenswürdige Webanfrage ohne Validierung in eine Webanwendung gelangen.
Website-Cookies, Suchfelder, Foren und Kommentare sind einige der am stärksten gefährdeten Bereiche für XSS-Angriffe. Durch das Einschleusen von bösartigem Code können Cyberkriminelle beispielsweise die Cookie-Daten Ihrer Website erfassen und Benutzerinformationen wie Anmeldeinformationen, Debit-/Kreditkartennummern, Sitzungs-IDs und vieles mehr stehlen.
Hier finden Sie Tipps zum Schutz Ihrer Website vor XSS-Angriffen.
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Benutzereingaben validieren: Behandeln Sie Daten aus externen Quellen generell als nicht vertrauenswürdig und überprüfen Sie sie jedes Mal.
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Daten bereinigen: Beseitigen Sie unerwünschte Daten, z. B. HTML-Tags, die eine Website unsicher machen könnten.
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Nach Passwörtern fragen: Fordern Sie die Benutzer auf, ihre Passwörter erneut einzugeben, bevor sie auf wichtige Seiten Ihrer Unternehmenswebsite zugreifen (zusätzlich zu den Informationen in den Cookies).
Profi-Tipp: Verwenden Sie einen Entwicklungszyklus mit fortgeschrittenen Sicherheitsmerkmalen, um Kodierungsfehler während der Entwicklung der Website-Anwendung zu begrenzen. Das kann helfen, Ihre Unternehmenswebsite vor XSS-Angriffen zu schützen.
3. Dateiuploads im Auge behalten
Wenn Sie Benutzern das Hochladen von Dateien ohne Überprüfung ermöglichen, kann Ihre Website anfällig für Bedrohungen werden.
Selbst eine einfache Genehmigung zum Hochladen von Bildern ohne ordnungsgemäße Validierung von Aspekten wie Dateiname, Inhalt, Typ oder Größe kann Ihre Datenbank einem hohen Risiko aussetzen, gehackt zu werden.
Eine Datei kann serverseitige Skriptdateien enthalten, durch die Angreifer Remotecode ausführen und die gesamte Datenbank beschädigen können.
Dagegen können Sie Folgendes tun:
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Wenn Ihre Website ein Formular enthält, welches das Hochladen von Dateien erlaubt, überprüfen Sie jede Datei, um sie vor bösartigem Code zu schützen.
Die beste Maßnahme ist hier, den direkten Zugriff auf hochgeladene Dateien zu unterbinden. Das stellt sichert, dass hochgeladene Dateien in einem separaten Ordner gespeichert werden. Erstellen Sie ein Skript, um solche Dateien zu identifizieren und zu überprüfen, bevor sie an Ihren Browser übermittelt werden. -
Wenn Ihre Website das Hochladen von Dateien zulässt, sollten Sie sichere Transportmethoden wie SFTP (Secure File Transfer Protocol) verwenden, um eine umfassende Datensicherheit zu gewährleisten.
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Wenn Sie Cloud-Hosting verwenden, können Sie Datei-Uploads je nach Standort des Benutzers (IP-Adresse) zulassen oder verweigern. So können Sie beispielsweise Uploads aus Ländern wie den USA und China blockieren, während Sie andere geografische Standorte zulassen.
4. Verbesserte Netzwerksicherheit
Auch Ihre Mitarbeiter können ein unsicheres Umfeld für Ihre Website schaffen. So können sie beispielsweise versehentlich unbefugten Zugriff auf den Website-Server ermöglichen, indem sie Software über einen bösartigen Link aktualisieren.
Daher ist es extrem wichtig, die Netzwerksicherheit zu analysieren und zu verbessern.
Hier sind Tipps, die Sie beachten sollten.
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Installieren Sie eine Web Application Firewall (WAF), um Ihr Team vor Angriffen auf Website-Anwendungen zu schützen.
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Sperren Sie bestimmte IP-Adressen (Internetprotokoll), um Ihr Netzwerk vor Angreifern zu schützen.
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Die meisten Router für Kleinunternehmen verwenden standardmäßig das dynamische Hostkonfigurationsprotokoll (DHCP), das den Systemen im Netz automatisch IP-Adressen zuweist. Wenn das Netz jedoch ausgenutzt wird, können Angreifer auf Ihre Systeme zugreifen. Dann kann das Sperren von IP-Adressen helfen.
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Scannen Sie alle an das Netzwerk angeschlossenen Geräte bei jeder Nutzung durch Ihr Team auf Malware.
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Lassen Sie Computeranmeldungen nach ein oder zwei Stunden der Inaktivität ablaufen. Stellen Sie außerdem sicher, dass das System Ihr Team alle paar Monate zu Passwortänderungen auffordert.
Profi-Tipp: Informieren Sie Ihr Team über Netzwerksicherheit und deren Bedeutung. Schulen Sie sie darin, die notwendigen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Datensicherheit auf der Website im Auge zu behalten.
5. Backup Ihrer Website erstellen
Regelmäßige Backups können helfen, die Daten Ihrer Website nach einem schweren Sicherheitsvorfall wiederherzustellen. Diese Backups sollten alle Dateien, E-Mails, Kundeninformationen und die gesamte Datenbank enthalten.
Denken Sie daran, dass Sie die Website von Grund auf neu erstellen müssen, falls Sie die Daten nicht rechtzeitig sichern. Dies kann mehrere Monate dauern und sich auf Ihre Marke, Ihren Rang in Suchmaschinen und Ihren Umsatz auswirken.
Speichern Sie die Backups jedoch nicht auf dem Server Ihrer Website, da Angreifer diesen wieder beschädigen könnten.
Wie sieht hier die beste Lösung aus?
Speichern Sie die Daten mit starkem Passwortschutz in der Cloud. So können Sie wichtige Informationen jederzeit auf sichere Weise wiederherstellen und abrufen.
Profi-Tipp: Verlassen Sie sich auf Tools wie Handy Backup und Comodo, um den Backup-Prozess Ihrer Website zu optimieren und zu planen. Diese Softwarelösungen verfügen über robuste und zuverlässige Wiederherstellungssysteme für Ihre wichtigen Daten.
6. E-Mail-Übertragungsports beachten
Angreifer haben es oft auf geschäftliche E-Mails abgesehen, um Zugang zu sensiblen Website-Daten zu erhalten.
Ein Bericht hat gezeigt, dass Unternehmens-E-Mails die größte Bedrohung für Cyberangriffe darstellen. Im Jahr 2022 waren 94 % der in den USA ansässigen Unternehmen Opfer von Imitations- oder Spear-Phishing-Angriffen.
Schützen Sie Ihre Unternehmenswebsite also auch durch sichere E-Mail-Übertragungen.
So können Sie diese einfach identifizieren:
Rufen Sie die E-Mail-Einstellungen Ihres Unternehmens auf und überprüfen Sie die Kommunikationsports.
Die E-Mail-Kommunikation über die folgenden Ports ist durch Verschlüsselung gesichert:
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IMAP Port 993
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POP3 Port 995
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SMTP Port 465
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Die folgenden Ports sind nicht sicher:
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POP3 Port 110
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IMAP Port 143
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SMTP Port 25 ports
Wechseln Sie zu sicheren Kommunikationsanschlüssen, um Datendiebstahl zu vermeiden.
Zusammenfassung
Ein Angriff auf die Cybersicherheit kann schädlich sein und den Ruf und die Einnahmen Ihres Unternehmens langfristig beeinträchtigen. Wenn Sie aufgrund eines knappen Budgets nicht in Sicherheitsmaßnahmen für Ihre Website investieren können, sollten Sie eventuell Ihre Website umgestalten und Bereiche wie SEO und Design verbessern. Dies kann allerdings mehr kosten als die Anfangsinvestition und so Ihr Wachstum verlangsamen.
Die hier vorgestellten Taktiken können dazu beitragen, Schwachstellen deutlich zu reduzieren. Wenn Sie also die beschriebenen Sicherheitsmaßnahmen befolgen, können Sie Ihre Geschäftsdaten schützen.
Hinweis: Dieser Blogartikel wurde von einem Gastautor geschrieben, um unseren Lesern eine größere Vielfalt an Inhalten zu bieten. Die in diesem Gastautorenartikel geäußerten Meinungen sind ausschließlich die des Verfassers und spiegeln nicht unbedingt die von GlobalSign wider.