Das industrielle Internet der Dinge (IIoT) nimmt immer größere Ausmaße an, und es wird erwartet, dass es bis 2030 weltweit fast 30 Milliarden mit dem IoT verbundene Geräte geben wird. Das IoT wird in Arbeitsumgebungen, Privathaushalten und in der Industrie eingesetzt. Jeder Bereich hat eigene Anwendungsfälle, Vorteile und Herausforderungen. Das industrielle IoT weist die größte Vielfalt an Anwendungsfällen auf, so dass eine Sicherheitsverletzung in allen Branchen erhebliche Wellen schlagen kann. Das kann zahlreiche kritische Branchen betreffen. Beispiele sind Versorgungsketten, kritische Infrastrukturen, Landwirtschaft, Handel, Logistik oder die Automobilindustrie. Und auch neue bahnbrechende Nachhaltigkeitsinitiativen können Opfer werden. Das Endergebnis kann ein enormer Dominoeffekt sein.
Da die Vielfalt und Skalierbarkeit der IIoT-Anwendungsfälle jedes Jahr zunimmt, stehen Hersteller und Unternehmen vor der großen Aufgabe, immer mehr Identitäten sichern und verwalten zu müssen. Wenn sie dies nicht tun, können die Folgen verheerend und teuer sein.
Unternehmen müssen also unbedingt sicherstellen, dass ihre Netzwerke und ihr gesamtes Ökosystem geschützt werden. Der schnelle Anstieg der Akzeptanz – und Abhängigkeit – von dem IoT seit dem Aufkommen von Industry 4.0 hat die Lage jedoch für Hersteller und Unternehmen gleichermaßen verschärft.
Es wird erwartet, dass Angriffe auf IoT-Infrastrukturen bis 2025 weltweit geschätzte Kosten in Höhe von 10,5 Billionen US-Dollar erreichen werden – ein enormer Anstieg gegenüber 3 Billionen US-Dollar im Jahr 2015. Völlig überraschend ist das allerdings nicht, da IoT-Netzwerke oft ein bequemes Einfallstor für Hacker und Cyberkriminelle darstellen. Wenn Unternehmen alle ihre komplexen Sicherheitsanforderungen erfüllen wollen, müssen strenge Sicherheitsrichtlinien einführen und mit dem richtigen Sicherheitsanbieter zusammenarbeiten.
Die Herausforderungen des digitalen Identitätsmanagements
Die größte Herausforderung für Sicherheitsexperten bei der Verwaltung und Sicherung von Geräten ist deren Menge. Dabei geht es nicht nur um die Anzahl der Geräte allein, sondern auch darum, dass sie oft für verschiedene Anwendungsfälle konzipiert sind. Das macht Bereitstellung, Authentifizierung und Außerbetriebnahme der Geräten komplex. Alles wird noch komplizierter, wenn man an die Altsysteme und Kompatibilitätsprobleme im Zusammenhang mit der Integration der Geräte und der Einhaltung von Datenschutzvorschriften denkt. Die manuelle Verwaltung verbundener Geräte und Maschinen ist da gar nicht mehr machbar. Denn die Menge ist einfach zu groß, um von einem Team bewältigt zu werden. Die große Zahl der Identitäten sorgt für immer mehr Schwachstellen, die Cyberkriminelle ausnutzen können. Und nicht nur das: Je vielfältiger und komplexer ein IoT-Netzwerk ist, was gerade beim Industrial IoT häufig zutrifft, desto mehr Lücken müssen gesichert werden.
Jede Schwachstelle kann von Cyberkriminellen ausgenutzt werden, die ständig neue Angriffstaktiken entwickeln. Sicherheitsexperten, Unternehmen und Hersteller stehen gleichermaßen unter Druck, jede dieser Schwachstellen abzusichern und möglichst schnell auf Bedrohungen zu reagieren. Schaffen sie das nicht, wachsen die Risiken für die industriellen Lieferketten, da sich schon ein einziger Knick in der Kette auf eine ganze Branche auswirken kann.
Die Vorteile der Automatisierung der IIoT-Sicherheit durch PKI
Die Herausforderungen einer wachsenden IIoT-Landschaft lassen sich jedoch durch die Zusammenarbeit mit dem richtigen Sicherheitsanbieter und die Implementierung einer automatisierten Lösung für das Identitätsmanagement und die Registrierung von Geräten bewältigen:
- Verbesserte Skalierbarkeit: Mit Hilfe einer automatisierten Lösung, die individuelle IoT-Anwendungsfälle berücksichtigt, können Administratoren IoT-Identitäten für eine Vielzahl von Geräten bereitstellen, verwalten, außer Betrieb nehmen und aktualisieren. Dadurch können Sicherheitsexperten mehr Zeit und Ressourcen für neue Projekte aufwenden, anstatt sie für sich wiederholende Aufgaben nutzen zu müssen.
- Verbesserte Effizienz und Geschäftskontinuität: Durch die Implementierung einer Lösung, die eine nahtlose Integration mit einer Zertifizierungsstelle wie GlobalSign bietet, wird die Geschäftskontinuität nicht unterbrochen und die Sicherung von Identitäten wird effizienter.
- Verbesserte Sicherheit: Eine automatisierte Lösung verringert das Risiko menschlicher Fehler bei der Verwaltung von Identitäten, die bei immer mehr und vielfältigeren Anwendungsfällen immer wahrscheinlicher werden. Benutzerdefinierte Arbeitsabläufe helfen bei der Geräteanmeldung, Zugriffskontrolle und Geräteverwaltung und sorgen so für mehr Vertrauen in die Netzwerksicherheit.
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Überlegungen zur Implementierung einer automatisierten Lösung
Die Vorteile einer automatisierten Lösung für die IIoT-Sicherheit liegen auf der Hand. Unternehmen müssen dabei jedoch sicherstellen, dass sie mit einem vertrauenswürdigen Sicherheitsanbieter zusammenarbeiten, der ihre Geschäfts- und Sicherheitsbedürfnisse erfüllen kann. Um diese Bedürfnisse zu verstehen, sollte ein robuster Sicherheitsrahmen geplant und umgesetzt werden. Erst dann lassen sich angemessene, skalierbare und flexible Lösungen implementieren.
- Integration: Unternehmen müssen über eine Lösung zur Verwaltung des Lebenszyklus von Identitäten nachdenken, die eine vollständige Integration mit ihrer Zertifizierungsstelle (CA) ermöglicht. Zudem muss sie die Interoperabilität mit bereits vorhandenen Systemen und anderen IoT-Plattformen wie Azure IoT Hub sicherstellen, um eine nahtlose, sichere Netzwerkintegration zu gewährleisten.
- Admin Control: Durch eine sichere Verwaltungs- und Zugangskontrolle können die Administratoren eindeutige Geräteidentitäten verwalten und die Berechtigung für die Geräteanmeldung auf Gruppen- oder Einzelebene festlegen. Dadurch lässt sich der Zugriff auf die notwendigen Benutzer beschränken.
- Kontinuierliche Überwachung und Aktualisierung: Schwachstellen-Updates und Patches sind für die Sicherheit von IoT-Geräten und -Netzwerken unerlässlich. Regelmäßige, automatisierte Software- und Hardware-Updates minimieren Schwachstellen, die sonst von Cyberkriminellen ausgenutzt werden könnten. Systeme zur Überwachung und Alarmierung bei Bedrohungen tragen ebenfalls dazu bei, die Reaktionszeiten auf Bedrohungen zu verkürzen und weitere Risiken zu minimieren.
- Regelmäßige Sicherheitsprüfungen: Durch regelmäßige Audits können IoT-Manager ihren Bestand, angemeldete und stillgelegte Geräte sowie Altsysteme und Schwachstellen im Netzwerk oder in der Infrastruktur bewerten. Das ermöglicht es Sicherheitsexperten, einen robusten Sicherheitsrahmen zu schaffen und schneller und effizienter auf Schwachstellen in einem Netzwerk zu reagieren.
Wie wird die Automatisierung im Industrial IoT umgesetzt?
Es gibt viele Methoden, mit denen die Industrie anfängt, Lösungen für das Lebenszyklusmanagement von Identitäten zu implementieren, um Industrial IoT-Lösungen zu schützen. Das Industrial IoT erfordert flexible Lösungen für das Lebenszyklusmanagement von Identitäten, damit verschiedenste IoT-Anwendungsfälle abgedeckt werden können:
- Herstellung: Hersteller implementieren das Lebenszyklusmanagement von Geräten (Device Lifecycle Management, DLM) zum Schutz von Produktionsanlagen und zur Gewährleistung der Datensicherheit in der Lieferkette, um das Risiko von Betriebsunterbrechungen zu verringern
- Energie- und Versorgungsunternehmen: Automatisierte Lösungen können zur Sicherung der Netze für Stromerzeugung und -verteilung beitragen. Cyberkriminelle können den Betrieb unter anderem durch Denial-of-Service-Angriffe lahmlegen oder – wie in einem Fall im April – durch die Verhinderung, dass der Betrieb abgeschaltet wird. Automatisierte Plattformen für das Lebenszyklusmanagement von Identitäten verringern das Risiko, dass Schwachstellen von Versorgungsunternehmen ausgenutzt werden, so dass sie ihren Betrieb aufrechterhalten können.
- Gesundheitswesen: Die Automatisierung ist im Gesundheitswesen von entscheidender Bedeutung, um Patientendaten und medizinische Geräte zu schützen. Das Gesundheitswesen war in den letzten Jahren häufig das Ziel von Cyberangriffen. Daher ist es unerlässlich, dass vernetzte Geräte geschützt und Schwachstellen schnell und effizient beseitigt werden.
- Transport und Logistik: Die Betreiber von Lieferketten nutzen das IoT zur Verwaltung und Aufrechterhaltung ihrer Bestände und Transporte. Kritische Daten werden in großem Umfang gespeichert, verarbeitet und mit Dritten geteilt. Daher müssen die Betreiber von Transport-, Logistik- und Lieferketten die Sicherheit und Integrität ihrer Netze und der verbundenen Geräte mit Hilfe des Lebenszyklusmanagements von Geräten gewährleisten.
- Landwirtschaft: In der Landwirtschaft wird die Integration von IoT-Geräten für die intelligente Landwirtschaft und die Automatisierung der Pflege von Erzeugnissen immer wichtiger. Durch neue Initiativen wie das automatisierte Lebenszyklusmanagement von Identitäten kann der Betrieb ohne Störungen durch Cyberangriffe fortgesetzt werden. So lassen sich negative Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Lieferkette verhindern.
- Umweltschutzinitiativen: Das IoT wird mittlerweile erfolgreich als Lösung zur Verbesserung der Effizienz, des Ressourcen- und Energieverbrauchs und der Abfallbewirtschaftung genutzt. Dies ist zwar ein noch aufkeimender, aber schnell wachsender Anwendungsfall für das IoT. Daher sind sichere Lösungen für das Lebenszyklusmanagement von Geräten nötig, um für einen anhaltenden Erfolg zu sorgen.
Automatisierung schützt die Industrie vor wachsenden Cyberbedrohungen
Lösungen zur Automatisierung und für das Lebenszyklusmanagement von Geräten bieten derzeit die größte Sicherheit, die Unternehmen und Herstellern für den Schutz kritischer IoT-Netzwerke und -Ökosysteme in industriellen Bereichen zur Verfügung steht. Da IoT-Anwendungsfälle stark zunehmen, haben Cyberkriminelle mehr Möglichkeiten, Schwachstellen in diesen Netzen auszunutzen. Zudem steigt der Druck auf Sicherheitsexperten und IoT-Betreiber, jede der Identitäten zu schützen. Automatisierte Lösungen sind der beste Schutz, um die Sicherheit zu gewährleisten und die Risiken durch menschliche Fehler zu minimieren.
Unternehmen müssen ihre Netzwerke schützen, Daten sichern und die Risiken eindämmen, die durch einen Sicherheitsverstoß entstehen können, der für Branchen und Lieferketten wie ein Domino-Effekt wirken könnte. Der beste Weg dorthin führt über das angemessene Identitätsmanagement und eine rigorose Planung und Rahmensetzung für Sicherheitsaspekte.